FIFA Ultimate Team: Werden FUT-Packs verboten?

In den letzten Jahren wurde sogenannte Mikrotransaktionen in verschiedenen Computerspielen immer beliebter. Das gilt auch für die beliebten Fußball-Videospiele FIFA von EA Sports. Mit der Entwicklung des FIFA Ultimate Team hielten Lootboxen auch hier Einzug. Wegen Glücksspielmechanismen stehen diese allerdings in der Kritik. Werden FUT-Packs jetzt verboten?

FUT Packs

Warum Mikrotransaktionen problematisch sind

Bei vielen Spielen kann man durch Mikrotransaktionen im Gegenzug für Geld besondere Designelemente oder Features für seine Spielfigur erhalten. In manchen Spielen konnte man sogar Einfluss auf den eigenen Erfolg als Spieler haben: So gab es bei einigen Shootern spezielle Waffen, die den Spielern einen Vorteil im Spiel verschafft haben – gegen Geld.

Gerade diese Pay-to-Win-Modelle sorgen in den Gaming-Communities immer wieder für großes Aufsehen – und für viel Kritik. Auch von Jugendschützern haben Spieleentwickler für ihre Loot-Konzepte immer wieder viel Kritik erfahren. Oft beinhalten die Lootbox-Mechanismen nämlich glücksspielähnliche Verfahren.

Ein Unternehmen, welches bei diesen Mikrotransaktionen regelmäßig in das Visier der Kritiker rutscht, ist Electronic Arts – auch bekannt als EA. In praktischen allen Neuerscheinungen des Entwicklers sind Transaktionen integriert, die mit einem Glückspielmechanismus betrieben werden und einen direkten Einfluss auf das Geschehen im Spiel haben können. Die berühmteste Variante sind die FIFA Ultimate Team Packs – auch FUT-Packs genannt.

Perfide Mechanismen bei den FUT-Packs

In den FUT-Packs verstecken sich verschiedene Fußballspieler, mit denen man sein FIFA Ultimate Team bestücken kann, um gegen andere Spieler im Internet anzutreten. Wer ganz oben mitspielen will, braucht richtig gute Spieler wie Lewandowski, Ronaldo & Co.

Diese Topspieler gibt es natürlich nicht in jedem Pack. Dadurch hat sich ein großer Sekundärmarkt mit eigenen Wechselbörsen entwickelt, auf denen die besten Spieler Preise von bis zu 900 Euro erzielen.

Besonders perfide: Die FUT-Packs werden in den FIFA-Spielen nur in einer spielinternen Fantasiewährung gekauft – nicht etwa in Euro. Verbraucherschützer warnen vor diesem Vorgehen, denn besonders junge Spieler verlieren dadurch den Bezug zu ihren Ausgaben.

Gepaart mit dem glücksspielhaften Aufbau der Lootboxen entsteht so ein gefährlicher Mix, der junge Spieler dazu verleiten kann, immer mehr FUT-Packs zu kaufen.

FIFA Ultimate Team Packs gerichtlich verboten

Nach ein paar gehörigen Shitstorms in der eigenen Community gibt es nun auch die ersten Gerichtsurteile gegen EA und die Loot-Praktiken. So hat ein holländisches Gericht in Den Haag kürzlich mit eine Strafe von bis zu 10 Million Euro gegen den Spieleentwickler gedroht. Das macht den Vorwurf von verstecktem Glücksspiel gegen EA nochmal deutlich.

Das holländische Gericht entschied, dass die FIFA Ultimate Team Packs als Glücksspiel einzustufen sind und somit nicht von Jugendlichen gespielt werden dürfen. Das Urteil wurde unter Berücksichtigung einer Studie gefällt, welche von der niederländischen Glücksspielbehörde in Auftrag gegeben wurde.

Es gab in der Vergangenheit bereits mehrere Fälle, in denen verschiedene Spieleentwickler ihre Spiele umgestalten mussten, weil verschiedenen Mechanismen in den einzelnen Spielen zu sehr an Glücksspiele erinnerten. Minderjährige genießen in der Gesellschaft einen hohen Schutz und dürfen aus diesem Grund keinem Glücksspiel ausgesetzt werden – das nehmen auch wir bei Wettkompass sehr ernst.

Bislang gab von EA Sports zu dem Gerichtsurteil noch kein offizielles Statement. Das Unternehmen wies in der Vergangenheit alle Anschuldigungen zurück und verwies darauf, dass es bei der FIFA-Serie nicht um Glücksspiel gehe.

Die FIFA-Entwickler bekamen jetzt drei Wochen Zeit, um den Ultimate-Team-Mechanismus an die Gesetzgebung anzupassen – sonst wird eine Strafzahlung von 250.000 Euro fällig. An sich könnte das Unternehmen mit der Strafe leben, allerdings kann diese in nächster Instanz auf eine Summe von bis zu 10 Millionen Euro angehoben werden. Wenn das Unternehmen die Regelungen langfristig nicht umsetzen wird, drohen den Verantwortlichen sogar mehrjährige Haftstrafen.

Zukunft von FUT-Packs in Deutschland unsicher

Natürlich gilt diese Beschränkung derzeit nur für Holland. Somit ist nur ein kleiner Teil der FIFA-Spieler von den neuen Regelungen betroffen. Für alle anderen Länder in Europa gelten weiterhin die regulären Bestimmungen, die von Land zu Land unterschiedlich sind und oft in Grauzonen liegen. Rechtsexperten erwarten jedoch, dass das Urteil in den Niederlanden für viele EU-Länder als Vorbild dienen wird.

Somit kann man erwarten, dass in naher Zukunft ein ähnliches Urteil auch in Deutschland folgen wird. Die FIFA Ultimate Team Packs könnten also auch hier bald verboten werden.

In Deutschland fordern Verbraucherschützer bereits seit Jahren eine strengere Regelung für Spiele, die Kinder und Jugendliche als eine ihrer Hauptzielgruppen haben. Das Urteil aus den Niederlanden wird als richtungsweisend für die gesamte Unterhaltungs- und Videospielbranche gesehen.

Es wird in Zukunft immer schwieriger für Unternehmen, Lootboxen in die Spiele einzubauen und damit Geld zu verdienen. Die Entwickler werden in Zukunft auf diese Form der Umsätze wohl verzichten müssen.

Für die Spieler – vor allem für junge Zielgruppen – ist das eine gute Nachricht. In letzter Zeit häuften sich die Berichte von Kindern, die ihr eigenes Erspartes oder die Kreditkarten ihrer Eltern für FUT-Packs und ähnliche Spielelemente plünderten. Hoffentlich gehört das bald der Vergangenheit an.

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